BUND Bad Bellingen-Schliengen

Mehr Natur im Garten!

Tipps für einen insektenfreundlichen Garten

Vielfältiger Nutz- und Freugarten  (BUND Bad Bellingen / Schliengen)

Inspiriert von Wohn- oder Gartenmagazinen, Prospekten für Gartenbedarf und aufwändigen Modellgärten wünschen sich viele von uns einen Garten mit einem „schönen“, grünen, immer kurzen Rasen, eine bunte und üppige Blumenpracht, große blanke Terrassen aus edlem Stein – alles aufgeräumt und ordentlich, ohne „Unkraut“. Immer noch werden Flächen mit Folie und Schotter abgedeckt oder regelmäßig mit Rindenmulch bedeckt, breite Auffahrten und Zugänge lückenlos zugepflastert und Rasenflächen nicht nur ständig gemäht, sondern intensiv gedüngt und mit Herbizid gegen Beikräuter behandelt. In solchen Gärten ist dann oft keine Platz mehr für Insekten, Eidechsen und Vögel.
Inzwischen wissen wir alle, dass Vielfalt und Zahl von Insekten dramatisch zurückgegangen ist. Umso wichtiger ist es, dass Insekten mehr Lebensraum in unseren Gärten finden. Jede(r) GartenbesitzerIn kann hier helfen, und viele möchten das auch gerne. Dazu muss nicht der ganze Garten neu angelegt werden, mit wenigen Mitteln kann man schon einiges erreichen.

Hier einige Tipps, was Sie tun können:

Vielleicht das Wichtigste und Schwierigste: Den eigenen Sinn für „Ordnung“ hinterfragen:

  • Auch einmal wilde Ecken zulassen, wo das wachsen darf, was von selbst kommt. Viele „Unkräuter“ sind zudem nicht nur wertvoll für Insekten, sondern in der Küche verwendbar.
  • Im Herbst die abgestorbenen Stauden stehen lassen, als Überwinterungsquartier für Insekten
  • Den Rasen (an einigen Stellen) auch einmal etwas höher wachsen lassen und die Kräuter darin blühen lassen
  • Ameisen im Garten nicht bekämpfen – sie sind nicht nur sehr interessant, sondern Nahrungsquelle für seltene Insekten, und für Grünspecht und Wendehals
  • Astschnitt und/oder Laub auf einen Haufen beigen und auch über den Winter liegen lassen

Küchenkräuter auch einmal blühen lassen – praktisch alle Küchenkräuter sind bei Pollen- und Nektarsammlern sehr begehrt!

Lieber Blumen mit ursprünglichen, „offenen“ Blüten pflanzen statt Sorten mit gefüllten Blüten.

Viele einheimische Blumen und Sträucher setzen.

Wenn Sie schon versiegelte Flächen haben: mit bepflanzten Töpfen und Kübeln beleben (z.B. Kräuter).

Verwenden Sie torffreie Pflanzerde (leider immer noch nicht so einfach zu bekommen).

Es gibt noch viele weitere Ideen, was Sie tun können. Hier finden Sie einige Links mit mehr Information.

Setzen Sie sich doch auch einfach einmal in den Garten und schauen genau hin, was da krabbelt und fliegt, welche Blüten gerne von wem besucht werden, oder was in die Mauer- oder Terrassenspalten kriecht – es ist spannend.

In unserem Garten können wir vielen, auch bedrohten Insekten Heimat und Nahrung bieten. Zudem können einige der häufigen "Unkräuter" in der Küche und zur Erhaltung der Gesundheit verwendet werden.

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